Lean-Pilotstation Urologie am Allgemeinen Krankenhaus Wien (AKH)

Ausgangslage: Personalengpässe als Innovationsmotor

Das Allgemeine Krankenhaus Wien (AKH) stand vor einer zentralen Herausforderung: Anhaltender Personalmangel führte dazu, dass zwei Drittel der Betten der urologischen Klinik geschlossen bleiben mussten. Der Wunsch nach einer neuen, innovativen und interprofessionellen Arbeitsweise wurde dadurch immer dringlicher.

Um dieser Problematik strukturiert zu begegnen, wurde ein Pilotprojekt zur Einführung von Lean Management auf einer urologischen Station ins Leben gerufen. Das Ziel: Effizienz steigern, Prozesse harmonisieren und die Patientenzufriedenheit erhöhen. Das Projekt war zugleich Auftakt für eine breitere Lean-Transformation im AKH – inklusive geplanter Roll-Outs auf weitere Abteilungen.

Projektfokus & Vorgehen: Interprofessionell, datenbasiert und lösungsorientiert

Gemeinsam mit einem interprofessionellen Design-Team analysierte Vetterli Roth & Partners vor Ort die Ausgangssituation in der Urologie – gestützt durch zwei umfassende Tage Analyse und zahlreiche Workshops. Dabei lag der Fokus auf der Identifizierung konkreter Verbesserungspotenziale sowie der Entwicklung praxistauglicher Lösungen.

Zentrale Maßnahmen:

• Entwicklung von 14 Prozess-Prototypen, z. B. für Tagesabläufe, Aufnahme-, Visiten- und Entlassprozesse
• Fünf intensive Workshop-Wochen zur Rollendefinition & Prozessharmonisierung‍
• Go-Live-Phase mit begleitenden Coaching-Tagen
• Einführung eines digitalen Huddleboards sowie Vorbereitung auf eine digitale Kurve

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Ergebnisse: Spürbare Entlastung & nachhaltiger Wandel

Die Resultate sprechen für sich:

✅ Wiedereröffnung geschlossener Betten durch Gewinn neuer Pflegekräfte
✅ Reduktion der Wartezeiten für Patient:innen bei der Aufnahme um bis zu zwei Stunden
✅ Deutlich verbesserte Kommunikation auf Station, weniger Klingelrufe
✅ Klare Verantwortlichkeiten durch neue Rollenprofile
✅ Abbau administrativer Hürden, z. B. durch Wegfall unnötiger Formulare
✅ Nachhaltiger Kulturwandel durch harmonisierte, interprofessionell getragene Prozesse

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Fazit: Ein Pilot mit Strahlkraft für das gesamte Klinikum

Der Lean-Ansatz erwies sich als wirkungsvolles Instrument zur strukturellen Neuausrichtung. Die enge Einbindung der Mitarbeitenden, die konsequente Fokussierung auf reale Herausforderungen im Alltag und die Digitalisierung relevanter Elemente führten zu einer spürbaren Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Patientenerfahrung.

Das Projekt in der Urologie dient nun als Modell für weitere Transformationsvorhaben im AKH – einschließlich der Einführung eines neuen KIS (Krankenhausinformationssystems). Ein Best-Practice-Beispiel, wie mit gezielter Prozessoptimierung und professioneller Begleitung nachhaltiger Wandel gelingt.

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Bildquelle: Von C.Stadler/Bwag - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=73429657