Case Study

Integrales Kapazitätsmanagement und Prozessoptimierung am Universitäts-Kinderspital Zürich

22.5.2025
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Geschrieben von:
Philipp Schmelzer
und
Dr. Christophe Vetterli

Vorbereitung auf das neue Kispi: Skalierung, Standardisierung, Kapazitätsmanagement

Ausgangslage: Neue Infrastruktur, neue Standards

Mit dem Bezug seiner neuen Infrastruktur stand das Universitäts-Kinderspital Zürich (Kispi) vor der großen Aufgabe, die Betriebsprozesse verschiedener Fachdisziplinen und Zentren grundlegend zu überarbeiten. Ziel war es, durch Harmonisierung und Standardisierung eine einheitliche Plattform für stationäre Bereiche und den OP zu schaffen – ein essenzieller Schritt für die geplante digitale und prozessorientierte Steuerung.

Parallel zur Entwicklung eines neuen Betriebsmodells wurde ein integriertes Kapazitätsmanagement (IKM) eingeführt. Ziel: Betten, OPs, Planung und Staffing intelligent vernetzen – und durch konsequente Digitalisierung die Datenqualität und Steuerbarkeit massiv erhöhen.

Vorgehen: Plattformdenken trifft auf Prozessintelligenz

Gemeinsam mit Vetterli Roth & Partners (VR&P) wurden sämtliche Abläufe in stationären Bereichen, im OP und in der Disposition analysiert – auf Gemba-Walks vor Ort sowie datenbasiert. Die gesammelten Erkenntnisse flossen in die Entwicklung eines Standard-Grundmodells und in die interdisziplinäre Erarbeitung von Lösungselementen, u. a. für:

  • den stationären Klinikalltag
  • OP-Anmeldung, Anästhesie-Sprechstunde, OP-Tagesabläufe
  • Aufbau eines Dashboards zur frühzeitigen OP-Steuerung
  • Schnittstellenharmonisierung und klare Zuständigkeitsregeln
  • Entwicklung eines 24/7-Austrittsmanagements

Die digitalen Lösungen wurden nicht nur technisch, sondern auch prozesstechnisch integriert, um eine einheitliche Betriebslogik über alle Stationen und OP-Säle zu ermöglichen.

Ergebnisse: Mehr Transparenz, bessere Versorgung, spürbare Entlastung

Dashboard für OP-Steuerung zur Vermeidung kurzfristiger Absagen und Leerstände
Reduktion der OP-Leerlaufzeiten durch frühzeitig abgestimmte Tagespläne
Effizientere Anästhesie-Sprechstunden durch neue Struktur und Prozesse
Verbesserte Schnittstellenlogik über alle Abteilungen hinweg
Mehr Zeit für Patient:innen, duch eine neu aufgestellte Interprofesseionelle Zusammenarbeit
Einheitliches Kapazitätsmanagement über alle Plattformen
Einführung eines digitalen Tools zur Steuerung von Betten- und OP-Kapazitäten
Klar strukturierte Austrittsprozesse – jederzeit verlässlich, auch bei akuten Engpässen

Fazit: Plattform für nachhaltige Effizienz – und Menschlichkeit

Das Projekt am Kinderspital Zürich zeigt, wie eine Infrastrukturverlagerung zur Chance für echte Transformation wird. Mit Hilfe des integralen Kapazitätsmanagements und einer systematischen Standardisierung wurde nicht nur die Planungsstabilität erhöht, sondern auch der klinische Alltag für Fachpersonen spürbar erleichtert.

Bildquelle: Von Adrian Michael - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=154195394

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